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Philosophischer Salon mit Dieter Hans und Jürgen Kippenhan

  • LOGOI Institut für Philosophie und Diskurs Jakobstraße 25a Aachen, NRW, 52064 Deutschland (Karte)

Philosophischer Salon “Goethes Faust” zum Jahresabschluss als Online-Veranstaltung

Folgen Sie hier als stille(r) BeobachterIn dem Live-Stream oder kommen Sie mit uns als aktive(r) TeilnehmerIn der Zoom-Konferenz ins Gespräch unter folgendem Link:

Zoom-Link: www.tinyurl.com/logoi-salon
Meeting-ID: 938 3458 4386
Kenncode: 6@ex.G

Dieter meint
Willkommen zum Bühnen - Panoptikum : ` Faust ´ eine Art Floh - Zirkus , Fantasy - Brodelküche in der großen Vertikalen .

` Faust ´ : Der Versuch , die schon / immer noch teilaufgeklärte Welt auf rettende Begriffe zu bringen : Gott - Teufel - Wissenschaft ( was man weiß , was man wissen sollte ) , Eros und Thanatos ? Goethes Griff nach Strohhalmen …
Wir sehen den Mensch Faust als Empfindenden und Reflektierenden zwischen Zweifel - Verzweiflung - Inbrunst - Wurschtigkeit und ` Erlösung ´ .
Der Dichter macht dem Publikum das Gesamtinventar abendländischer Mythologeme zugänglich ( alles , woran man schon mal geglaubt hat ) : Helena , Lord Byron , Thales , Philemon und Baucis , die Nereiden , Kaiser Karl V . , to name but a few , geben sich die Klinke in die Hand .

Der Versuch des Theatermachers , somit spielerisch spekulativ heimisch zu bleiben .
Vielleicht ist auch Ihnen wirklich sympathisch Fausts Volksfest - Erleben , die Sehnsucht des Unbehausten : Hier bin ich Mensch , hier darf ich ´ s sein !



Jürgen meint
»Man kann nirgends einen zureichenden Grund finden, dass alles gerade so kam, wie es gekommen ist; es hätte auch anders kommen können.« (Robert Musil)

Schon Leibniz‘ Urteil, wir lebten in den »besten aller möglichen Welten« hatte seinen tieferen Sinn darin, überhaupt auf die Möglichkeit alternativer Welten hinzuweisen.

Und so öffnet auch Goethes Faust den Horizont der an alle Zeitgenossen der Moderne gerichteten Frage, wie mit den neu gewonnenen Freiheiten – und damit den teuflischen Herausforderungen – umzugehen ist.

Dass das Verweilenwollen im Augenblick allerhöchst bestraft wird, zeigt die Unruhe an, in die wir uns – je aufs Neue und vereint mit Faust – stürzen. Wenn nicht einmal Mephistopheles (in dem Stück) hinkt, so auch nicht das Beispiel, das uns unser Held vermittelt.


Dieter Hans: geb. 1952 in Aachen, veröffentlichte Gedichte in Anthologien und literarischen Zeitschriften. Publikationen: »Der kranke Chauffeur«, ein lyrisches Roadmovie (siehe auch: www.der-kranke-chauffeur.de), aktuelle Neuerscheinung: »Bellevue - Frankreich-Gedichte«.

Dr. phil. Jürgen Kippenhan: geboren in Heidelberg, Studium der Philosophie und der Sozialwissenschaften, Lehrbeauftragter am Philosophischen Institut der RWTH Aachen, Gründer von LOGOI, Institut für Philosophie und Diskurs, Aachen.